Hausgereut

Renovierung und Ausbau eines sehr alten Fachwerkhauses, sozusagen als Abenteuerspielplatz für mich und meinen Ehemann. Viel ungewohnte Arbeit kam auf uns zu. Jedoch spornte uns der Antrieb, später in einem eigenen Haus mit großem Garten zu leben, an. Bausituationen tauchten auf, mit denen nicht zu rechnen gewesen war und die eigenwillig gelöst werden mussten. Je nachdem, was bewältigt werden musste, hatte ich den Dachziegel-, Fenster-, Holzbretter-, Regenrinnen- oder Mauerwerkblick. Es gab viel Austausch und Tipps mit Menschen in unserem Alter, die auch beim Hausausbau waren.

Ich mauerte, legte Holzfußböden, lernte Fliesenlegen, knifflige Verschalungen zu machen, zog Elektrokabel durch das ganze Haus, damit das Licht hier eingeschaltet und an anderer Stelle ausgeschaltet werden konnte. Normalerweise denkt man darüber gar nicht nach. Noch in Berlin hatte sich mein Mann für ein DAAD-Stipendium für Klassische Indische Musik beworben und erhielt 1980 die Zusage für Bombay, jetzt Mumbai. Der untere Teil des Hauses war fertig. Ich ging mit nach Indien. (↪ Indien )

1983 Eröffnung des West-Östlichen Kulturzentrums im Haus mit Konzerten, Vorträgen, Kursen. Gestalterisch war dies eine intensive Zeit, in der meine Buntstiftmalereien mit der Serie Zwischen Himmel und Erde” und Aquarelle Bewegte Zeichen” entstanden, die ich dann in den Kursräumen ausstellte. 1990 Schließung des Kulturzentrums. Beziehungswechsel und Umzug nach Essen.

Essen